KLAUS HOFFMANN: „Wenn er singt …


Klaus Hoffmann möchte seine Zuhörer nicht mit oberflächlicher Gefühlsduselei beglücken - vielmehr rüttelt er sie immer wieder wach und macht sie sensibel im Umgang mit ihren Mitmenschen, egal welche Hautfarbe oder Weltanschauung sie haben.
Seine Musik paßte noch nie in irgendeine Schublade - sie war nie in den aktuellen Charts zu finden. Man kann sie nur erleben, lange Zeit mit ihr leben, um dann zu spüren: "Das ist `ne Musik, die läßt es uns wohlergehen."
Aber: Ist er eigentlich Sänger, Liedermacher oder Chansonnier? Margret Fernandez sprach mit Klaus Hoffmann über das Leben, die Liebe und seine unvergängliche Musik.

M.F.: Zwei große „Lieben“ prägten Ihr Leben. Welche sind damit
gemeint?
K.H.: Zwei? Naja, als Vorbild natürlich Jaques Brel – als einer, der
singt und immer wieder singt, obwohl er tot ist; er begleitet mich
schon sehr lange. Berlin ist eine eher widersprüchliche Liebe.
Diese Stadt, meine Heimatstadt, hat mich am meisten geprägt. Ich
habe sie beschrieben, mich an den Menschen gerieben.

M.F.: Gibt es sonst jemanden, dessen „Ansicht Sie mit Licht und
Gold schmücken?“
K.H.: So jemanden gibt es sicherlich. Aber dennoch ist dieser Text
nur eine Übersetzung eines Chansons von Brel …
M.F.: Ißt Klaus Hoffmann auch „mal vegetarisch und mal
steakversessen?“
K.H.: Das erste immer mehr, das zweite weniger, aber manchmal
überkommt es mich doch. Ich versuche, mich gesund zu ernähren,
was auf Tour allerdings oft schwierig ist.
M.F.: Leben Sie dort, wo der „Kreuzberger Walzer“ getanzt wird?
K.H.: Nicht mehr. Ich lebe jetzt in Kladow, am Rande Berlins, auf
dem Lande. Dort gibt es zwar den „Berliner Muff“, aber getanzt wird
dort sowieso nicht mehr.

M.F.: In den 70er Jahren spielte die gebürtige Rendsburgerin
Gesine Brachmann mit Ihnen. Haben Sie noch Kontakt zu Ihr?
K.H.: Leider ganz wenig. Wenn Du in Berlin wohnst, kennst du
unheimlich viele Leute, alte Bekannte verliert man aber leicht aus
den Augen.
M.F.: Verband Sie beide nur die Musik?
K.H.: Ja sicher. Wir hatten kein Liebesverhältnis, aber ich hab` sie
sehr gern gehabt.
M.F.: Leben Sie mit „Frauchen, Auto, Hund und Ruheschlaf?“
K.H.: Ich glaube, ich lebe anders. Einen Hund haben wir schonmal
gar nicht, und Marlene kann man nicht als „Frauchen“ bezeichnen.
Obwohl wir nicht verheiratet sind, leben wir schon lange wie Mann
und Frau zusammen – mit viel Spaß und Freude, trotz dieses Berufs, denn Marlene ist auch Künstlerin.
M.F.: Nun würde ich gerne noch wissen, wie viele Lieder Sie
während der laufenden Tournee Berlin und Jaques Brel widmen.
K.H.: Brel kommt diesmal etwas kurz, in ungefähr sechs Liedern,
aber das soll auch so sein. Und Berlin ist im Rahmen des Ganzen:
Irgendwo kommt es immer vor. Es geht schon um diese Stadt,
meine Kinderstadt.
… singe ich!!!“